7.000 Räder für Rotterdam

Sonderentwicklung von Blickle punktet in Rolltreppen des Maas-Tunnels

Der Kunde

Der Maas-Tunnel unterquert die Neue Maas auf einer Länge von 1.070 Metern. Täglich nutzen mehr als 75.000 Kraftfahrzeuge, 7.000 Rad- und Mopedfahrer sowie mehrere hundert Fußgänger den Tunnel. Letztere werden von insgesamt acht Rolltreppen befördert. Diese sind jeweils 45 Meter lang, besitzen eine Steigung von 30 Grad und reichen bis 21 Meter unter die Erde. Im Zuge einer umfassenden Tunnel-Sanierung wurden auch die Rolltreppen unter die Lupe genommen. Dabei stellten die Verantwortlichen der Stadt Rotterdam fest, dass deren Räder im Lauf der Jahre verschlissen waren. Deswegen suchte die Stadtverwaltung nach geeignetem Ersatz – und wurde im schwäbischen Rosenfeld fündig.


Die Herausforderung

„Die besten Räder für Fahrtreppen im Nationaldenkmal Maas-Tunnel“ lautete die Anforderung der Verkehrsexperten. Gesucht wurden jeweils 3.500 Lauf- und Kettenräder für die Funktion innerhalb der Rolltreppe. Wegen des großen Durchmessers und der unterschiedlichen Stärke der Räder kam hierbei nur eine maßgeschneiderte Lösung in Frage. Die größte Herausforderung: Die Räder müssen an die vorhandene Achse der Stufen- und Treppenkette passen. Es wird nur ein sehr geringes Spiel im Rad toleriert, um eine lange Einsatzzeit zu ermöglichen. Auf der Suche nach einem geeigneten Projektpartner entstand der Kontakt zum Räder- und Rollenspezialisten Blickle mit Sitz im schwäbischen Rosenfeld bei Balingen.


Unsere Lösung

Maastunnel-SPO-180

Nach gründlicher Analyse der Problemstellung konstruierten die Experten einen Prototyp, welcher eine harte Prüfung zu durchlaufen hatte: Die Räder müssen chemisch gegen Wasser, Öl, Salz, Fett und Entfettungsmittel beständig und schlagfest sein. Ein entsprechender Reibungswiderstand soll verhindern, dass diese auf der Metall-Laufbahn rutschen. Die Räder sollen von minus fünf bis plus 40 Grad Celsius temperaturbeständig sein. Außerdem müssen sie im Fall eines Brandes selbstlöschend sein und die Brandschutzvorgaben des Betreibers mit den thermoplastischen Werkstoffen erfüllen. Die Testergebnisse, aber auch die Wirtschaftlichkeitsberechnung überzeugten schließlich die Verantwortlichen in Rotterdam, die den Auftrag nach Rosenfeld vergaben.


Das Ergebnis

Blickle entwickelte Laufräder mit einem Durchmesser von 180 x 30 und Kettenräder mit 180 x 40 Millimetern, die der Rotterdamer Stadtverwaltung eine ganze Reihe von Vorteilen bieten. Zum Einsatz kommen die Schwerlasträder mit einem flammgeschützten und glasfaserverstärkten Polyamid 6-Radkörper mit der Härte 80 Shore D. Es handelt sich um überdrehte Radkörperausführungen, die ideale Rundlauf-Eigenschaften besitzen. Verbaut sind langlebige Rillen- und Schrägkugellager für eine Nutzung über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren. Beim Rillenkugellager der Laufräder sind der Innen- und Außenring symmetrisch ausgeführt, was für einen leisen und reibungsarmen Lauf sorgt. Beim zweireihigen Schrägkugellager der Kettenräder hingegen sind die Ringe asymmetrisch. Dies ermöglicht eine hohe radiale und axiale Tragfähigkeit. Zudem sind die Räder spätestens nach 30 Sekunden selbstlöschend, brennende Tropfen sind ausgeschlossen und ein Nachglimmen ist nur bis maximal 60 Sekunden gewährleistet. Um ein Verschmutzen zu verhindern, sind die Lagereinheiten mit Sonderabdeckungen ausgestattet.


Technische Informationen und Vorteile SPO 180x30/20-14K – 959895 und SPO 180x40/20-30SK – 959896:

  • Langlebiger, glasfaserverstärkter Polyamid 6-Radkörper.
  • Minimierter Wartungsaufwand durch den Einsatz von Sonderabdeckungen für die Lagereinheiten.
  • Hohe radiale und axiale Tragfähigkeit durch die Verwendung von speziellen Kugellagern.
  • Langfristige Lösung für den Kunden.